Unter viralen bzw. digitalen Gesellschaftskonstruktionen verstehen wir gesellschaftliche Trends, die sich im Internet verbreiten: Häufig sind diese Trends unter einem oder mehreren Hashtags versammelt, sodass z.B. #blacklivesmatter oder #metoo eine Wirkmächtigkeit entwickeln, die über die Summe der einzelnen Posts hinausgeht. Virale Gesellschaftskonstruktionen sind durch ein neues Niveau der Verbreitungsgeschwindigkeit, durch ihre Allgegenwärtigkeit und ständige Verfügbarkeit im Alltag gekennzeichnet – dabei herrscht eine latente Unsicherheit bezüglich der Informationsquellen vor.
Für die gesellschaftswissenschaftliche Bildung stellen diese neuen Formen von Gesellschaftskonstruktionen damit ein zentrales neues Themenfeld dar, das für die Lehrkräftebildung fruchtbar gemacht werden muss – denn diese Gesellschaftskonstruktionen prägen schon jetzt politische, geographische und historische Diskussionen, innerhalb derer Fähigkeiten gefragt sind, die eine digitale Souveränität jedes Individuums gewährleisten.
Literatur: