===== Hintergrund und Relevanz ===== Unter viralen bzw. digitalen Gesellschaftskonstruktionen verstehen wir gesellschaftliche Trends, die sich im Internet verbreiten: Häufig sind diese Trends unter einem oder mehreren Hashtags versammelt, sodass z.B. #blacklivesmatter oder #metoo eine Wirkmächtigkeit entwickeln, die über die Summe der einzelnen Posts hinausgeht. Virale Gesellschaftskonstruktionen sind durch ein neues Niveau der Verbreitungsgeschwindigkeit, durch ihre Allgegenwärtigkeit und ständige Verfügbarkeit im Alltag gekennzeichnet – dabei herrscht eine latente Unsicherheit bezüglich der Informationsquellen vor. [{{:metoo_neu.jpg?nolink&6000|[[https://twitter.com/Alyssa_Milano/status/922826342890131456|Twitter-Account Alyssa Milano (2017), letzter Abruf 02/2021]]}}] [{{:blm.jpg?nolink&6000|[[https://twitter.com/Blackbirds/status/751481152192393216|Twitter-Account Twitter Blackbirds (2016), letzter Abruf 02/2021]]}}] Für die gesellschaftswissenschaftliche Bildung stellen diese neuen Formen von Gesellschaftskonstruktionen damit ein zentrales neues Themenfeld dar, das für die Lehrkräftebildung fruchtbar gemacht werden muss – denn diese Gesellschaftskonstruktionen prägen schon jetzt politische, geographische und historische Diskussionen, innerhalb derer Fähigkeiten gefragt sind, die eine digitale Souveränität jedes Individuums gewährleisten. Literatur: * [[https://foc.geomedienlabor.de/lib/exe/fetch.php?media=courses:studierende:l:s-fachdidaktik:lerneinheit:kanwischer_schlottmann_virale_raumkonstruktionen_muendigkeit_zdg_2017.pdf|Kanwischer, D. und A. Schlottmann (2017): Virale Raumkonstruktionen – Soziale Medien und #Mündigkeit im Kontext gesellschaftswissenschaftlicher Medienbildung. Zeitschrift für Didaktik der Gesellschaftswissenschaften (ZDG)(2): S. 60-78.]] * [[https://link.springer.com/referenceworkentry/10.1007/978-3-658-23669-4_21-1|Pohle, J. (2020): Digitale Souveränität. In: Klenk T., Nullmeier F. & Wewer G. (Hrsg.): Handbuch Digitalisierung in Staat und Verwaltung. Springer VS, Wiesbaden, S. 1-13.]]